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Cilantro / Echter Koriander
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Der Echte Koriander (Coriandrum sativum) ist eine Pflanzenart in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er wird als Gewürz- und
Heilpflanze verwendet.
Namensgebung
Der Name Koriander (über lat. coriandrum von griech. koríandron/koríannon, „Wanzendill“) leitet sich aufgrund des Geruchs der Pflanze von
den griechischen Wörtern kóris (für Wanze) und amon oder aneson (für Anis oder Dill) ab. Weitere Trivialnamen sind Arabische Petersilie,
Asiatische Petersilie, Chinesische Petersilie, Gartenkoriander, Gebauter Koriander, Gewürzkoriander, Indische Petersilie, Kaliander, Klanner,
Schwindelkorn, Schwindelkraut, Stinkdill, Wandläusekraut, Wanzendill, Wanzenkraut oder Wanzenkümmel. Im anglo-amerikanischen
Sprachraum wird das Korianderkraut mit dem aus dem Spanischen stammenden in Mittelamerika gebräuchlichen Namen Cilantro bezeichnet,
der ursprünglich den dort heimischen Langen Koriander (Eryngium foetidum), auch Culantro oder Mexikanischen Koriander meint.
Nutzung in der Küche
Kraut und Samen (richtiger: Früchte) sind vielfach genutzte Küchengewürze. Der Geruch/Geschmack der beiden ist sehr verschieden; sie
können einander nicht ersetzen. So sind auch die Gegenden unterschiedlich, in denen Kraut und Samen stark genutzt werden. Während in
Europa der Samen die größere Rolle spielt, werden in der südamerikanischen und in der asiatischen Küche, aber auch im südlichen Portugal,
speziell im Alentejo und in der Algarve, vor allem die grünen Pflanzenteile verwendet.
Korianderkraut
Das kräftige, durch den hohen Aldehydgehalt bestimmte und als moschusartig, zitronenähnlich oder auch „seifig“ empfundene Aroma gibt
dem frischen Korianderkraut einen unverwechselbaren Charakter, der in Europa und Asien von vielen Menschen als gewöhnungsbedürftig
empfunden wird, während Koriander in anderen Regionen wie Südostasien oder Chile zu den gewöhnlichen Gartenkräutern zählt und häufig
Verwendung findet. Die fiedrigen Blätter von älteren Pflanzen können gehackt in Soßen oder Füllungen untergemischt werden und sind auch
als Garnierung beliebt. Koriandergrün wird auch in Salaten verarbeitet oder zu Käse-, Fleisch- oder Fischgerichten gereicht. Frisches
Korianderkraut ist ein Hauptbestandteil der von den Kanaren stammenden Mojo verde und der chilenischen Kräutertunke Pebre.
Koriandersamen
Die als „Koriandersamen“ bezeichneten (getrockneten) Früchte sollten kurz angeröstet und nach Möglichkeit immer frisch gemahlen werden;
sonst überwiegen die schwerflüchtigen Bitterstoffe schnell die leichtflüchtigen Aromastoffe, und die damit gewürzten Speisen werden bitter
statt aromatisch. Gemahlene Samen werden zum Würzen von Brot, Kleingebäck, Kohlgerichten, Hülsenfrüchten und Kürbis verwendet.
Koriander ist Bestandteil von Gewürzmischungen wie Currypulver, Currypaste und Lebkuchengewürz. Tatsächlich wird der größte Teil der
Korianderproduktion in Currypulver verarbeitet. Häufig wird Koriander mit Kreuzkümmel (Cumin) kombiniert. Koriander wird auch für Likör
verwendet. Neben salzigen Speisen wie Fleisch, Wurst, Soße, Gemüse und Marinaden kann Koriander auch für Kompott verwendet werden.
Eine Biersorte, die in Sachsen-Anhalt und Sachsen beheimatete Gose, ist mit Koriander gewürzt. Die Samen können auch als Tee aufgebrüht
werden.
Koriander ist ein Hauptgewürz in der georgischen Küche. Tkemali ist eine sehr beliebte georgische Mirabellen- bzw. Pflaumensoße, die
abhängig von der Sorte mit ganzen oder gemahlenen Samen zubereitet wird. Auch in Nordafrika wird Koriander verwendet. In Thailand nutzt
man die Wurzeln wie die der Petersilie.
Medizinische Bedeutung
Koriander findet seit der Zeit des antiken Ägypten auch Verwendung in der Pflanzenheilkunde. Als Droge werden die getrockneten Früchte
verwendet. Dem ätherischen Öl wird appetitanregende, verdauungsfördernde, krampflösende und lindernde Wirkung bei Magen- und
Darmleiden zugeschrieben. Dementsprechend ist Koriander in manchen Zubereitungen gegen Magen- und Darmstörungen enthalten.
Koriander wirkt jedoch schwächer als Kümmel oder Fenchel. Dazu müssen die Samen gequetscht oder zerrieben werden, weil sonst die Öle
nicht mit Wasser herausgelöst werden können. Auch bei Tieren kann Koriander gegen Blähungen eingesetzt werden. Die Statistik in der
Schweiz zeigt, dass 15 % aller Allergiker empfindlich auf Koriander reagieren. Diese Überempfindlichkeit zählt zum Sellerie-Beifuß-Syndrom.
Bei empfindlichen Menschen kann der Pflanzensaft unter Einwirkung von Sonnenlicht auch photoallergische Hautreaktionen bewirken.